Champions League 2017 - Vorschau

Morgen beginnt in Cardiff in Wales die zweite Ausgabe der Champions League of Darts - eines Turniers, dessen Qualifikationskriterien ganz einfach sind: Die Teilnehmer sind die Top Acht des PDC Order of Merit nach dem World Matchplay.

Das Turnier hat ein paar Besonderheiten aufzuweisen, die geringe Anzahl der Teilnehmer gehört sicherlich dazu. Daneben hat es ein ungewöhnliches Format. Wie beim Grand Slam wird zunächst in zwei Gruppen zu vier Spielern Round Robin gespielt bevor es in den Halbfinalen und im Finale im Knockout Format zu Ende geht. Das Turnier wurde deshalb ins Leben gerufen, weil die PDC mit der BBC einen Vertrag auf Übertragung eines neuen Turniers abgeschlossen hat. Das Turnier kann also von allen Zuschauern in Großbritannien kostenlos verfolgt werden, im Gegensatz zu allen anderen Turnieren, die im Bezahl Fernsehen übertragen werden.

In diesem Jahr sind gleich drei Spieler dabei, die bei der Premiere im letzten Jahr nicht unter den Top Acht des Order of Merit standen: Dave Chisnall, Raymond van Barneveld und Mensur Suljovic.
Phil Taylor konnte die erste Auflage im letzten Jahr gewinnen und schlug dabei im Finale Michael van Gerwen. Taylor nimmt auch in diesem Jahr wieder am Turnier teil und würde natürlich seinen Titel gerne verteidigen. Ob ihm das gelingen wird ist schwer vorher zu sagen, da man dank seiner selten gewordenen Auftritte wenig über seine Form weiß. Er ist aber immer noch gut genug, um Turniere zu gewinnen, wenn er es wirklich will. Das hat er beim World Matchplay im Juli bewiesen. Und er ist auch gut immer noch genug um Michael van Gerwen zu schlagen - auch das hat er beim World Matchplay eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Allerdings ist van Gerwen in Top Form aus seiner "Baby Pause" zurückgekehrt.
Einfach wird es für Taylor bestimmt nicht werden, wenn er den Titel verteidigen will. Sein erstes Spiel wird Taylor gegen Adrian Lewis bestreiten, bei dem man absolut keine Vorstellung hat, wie gut er gerade unterwegs ist.
Es ist Lewis erstes Auftreten nach einer längeren Pause, ebenfalls einer Baby Pause, die allerdings um einiges länger war, als die von van Gerwen, weil Lewis sich dazu noch hatte einer Operation unterziehen müssen. Und wenn wir schon bei Babys sind - Mensur Suljovic, Debütant in diesem Jahr, hat ebenfalls eine erst vor kurzem geborene Tochter zuhause. Er selbst hat sich aber keine Pause zugestanden, aber beim European Tour Event letztes Wochenende konnte man die Auswirkungen leider sehen - kaum Schlaf und kaum Trainingszeit sind keine guten Voraussetzungen für Top Leistungen.

Wie im letzten Jahr sind van Gerwen und Taylor in der gleichen Gruppe des Round Robin Formats. Dazu kommen noch Adrian Lewis und Raymond van Barneveld, der mal gut und mal schwach spielt - am Ende haben wie im letzten Jahr Taylor und van Gerwen eine gute Chance die Gruppenphase zu überstehen.

In der zweiten Gruppe dürften die beiden stärksten Spieler wohl Gary Anderson und Peter Wright sein, wobei auch diese beiden starken Formschwankungen unterworfen sind. Anderson hat im August die Perth Darts Masters gewonnen, aber das ist schon wieder einen Monat her. Wright spielte letztes Wochenende auf der European Tour ein eher schwaches Turnier, hat jetzt aber wieder seine alten Darts ausgegraben, mit denen er Anfang des Jahres beeindruckend geworfen hat, seine Diamond Darts, mit denen er sich wohl in der Vorbereitung auf die Champions League sehr wohl fühlt. Mal sehen, wie es im Turnier für ihn laufen wird. Dave Chisnall und Mensur Suljovic sind die anderen beiden Spieler in dieser Gruppe. Suljovic dürfte sich seit dem letzten Wochenende wohl eher nicht vom Schlaf - und Trainingsmangel erholt haben - wird also wohl den Sprung in die Knockout Phase nicht schaffen. Dave Chisnall ist ein Spieler, der immer wieder mit tollen Spielen überrascht, um dann gleich im nächsten Spiel wieder zu enttäuschen. Um die Gruppenphase zu überstehen, muss er aber drei gute Spiele spielen. Ob ihm das gelingt?

Das Turnier ist der Auftakt zur Herbstsaison und ein erster Hinweis darauf, wie so die Vorbereitung auf das Turnier des Jahres, die Weltmeisterschaft, läuft. Ich bin gespannt darauf, wer am Ende die Nase in Cardiff vorne haben wird.









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