Brillanter van Gerwen holt sich gegen Phil Taylor den Premier League Titel
Brillanter van Gerwen holt sich gegen Phil Taylor den Premier League Titel
Mighty Michael van Gerwen krönte seine erste Premier League Saison mit einem sensationellen
Titelgewinn. Er kam von einem Rückstand wieder ins Spiel und schlug Titelverteidiger Phil Taylor
mit 10:8.
Van Gerwen hat eine herausragende erste Liga Saison hinter sich, die er als Tabellen-Erster beenden
konnte. Jetzt triumphierte er auch in den Play-Offs und holte sich den mit 150 000 Pfund dotierten
Titel.
Der 14-jährige Niederländer hatte zunächst James Wade in den Halbfinalen mit 8:4 geschlagen, er hatte
im Spiel mit 5:1 und 7:2 geführt, wehrte dann ein Comeback von Wade ab und zog dann nach einigen
nervösen Doppeln ins Finale ein.
Taylor hatte in seinem ebenfalls hochklassigen Halbfinale mit dem gleichen Ergebnis gegen Raymond
van Barneveld gewonnen. Im Finale konnte er mit 3:1 und 5:3 in Führung gehen, bevor van Gerwen in
der zweiten Hälfte des Spiels dominierte. Er konnte fünf Legs in Folge zum 7:5 gewinnen, bevor
Taylor mit einem tollen 160er Finish ausglich und damit seinen Gegner dafür bestrafte, dass er im
14. Leg beschlossen hatte nicht mit dem Bullseye auszumachen.
Van Gerwen hatte sich aber schnell wieder gefasst und zog auf 9:7 davon. Taylor konnte das folgende
Leg gewinnen, nachdem der Holländer zwei Matchdarts verworfen hatte, aber dann holte sich van
Gerwen mit einem 132er Bullseye Finish doch den Sieg.
"Das ist einfach nur toll", meinte van Gerwen, der im Spiel neun 180er geworfen hatte und einen
Durchschnitt von 103.29 erzielte. "Nach den 14 Wochen war ich der beste Spieler, ich stand ja an der
Tabellenspitze, aber auch heute habe ich meine Klasse wieder gezeigt. Gegen James habe ich nicht
mein bestes Spiel abgeliefert, aber nach der Pause im Finale habe ich gezeigt, dass ich die Trophäe
verdient habe. Ich bin über sie sehr glücklich. In der ersten Hälfte des Finales war Phil der
bessere Spieler aber nach der Pause habe ich wirklich gut gespielt und mein Finishing war im
richtigen Augenblick da. Ich habe zwei Matchdarts vergeben, aber sie waren dicht am Draht, das
war etwas unglücklich, aber danach kam diese 132 - wirklich unglaublich und erstaunlich."
Van Gerwen hat auch vor einem Jahr in der O2 Arena gespeilt und damals im Finale der PDC Unicorn
Youth World Championship gegen James Hubbard verloren. Aber nachdem er den World Grand Prix gewonnen
hatte und im Weltmeisterschaft-Finale gestanden hatte, war er auf Platz zwei im Weltranking gerückt.
"Letztes Jahr nachdem ich im Finale der Youth World Championship verloren hatte, habe ich mir
gesagt, dass ich hoffentlich hier einmal mit den Top Spielern zusammen würde spielen können und
ein Jahr später gewinne ich hier, das ist unglaublich," fügte van Gerwen hinzu. "Nicht viele
Spieler haben Phil Taylor in einem Finale geschlagen und er mag es auch gar nicht in einem Finale
zu verlieren, mir gibt das natürlich jede Menge Selbstvertrauen, schließlich ist er der größte
Spieler aller Zeiten. Das ist mein bisher wichtigster Titel und ich hoffe, dass ich in Zukunft
noch viel mehr von diesen Titeln gewinnen werde."
Taylor hatte darauf gesetzt, dass er seinen siebten Premier League Titel holen würde und hatte in
seinen beiden Spielen des Abends einen Durchschnitt von über 104, aber er musste sich mit den 75 000
Pfund für den Zweiten begnügen.
"Ich ärgere mich über mich, weil ich Doppel verfehlt habe, aber Michael war brillant und die 132 zum
Sieg war ein toller Wurf", meinte Taylor. "Wenn ich das 9:9 geschafft hätte, wäre alles drin
gewesen, aber es sollte nicht sein. Ich dachte, meine 160 würde ihn durcheinander bringen, aber
stattdessen stieg er mit einer 180 ins nächste Leg ein, es war wirklich ein offener Schlagabtausch.
Er verdiente den Sieg und ich werde nachhause gehen und für das nächste Turnier hart arbeiten.
Jetzt jage ich ihn!"
Van Barneveld musste zum sechsten Mal seit seiner ersten Premier League 2006 eine
Halbfinal-Niederlage hinnehmen, wenn er auch durchaus seinen Teil zu einem herausragenden Spiel
leistete.
Der Holländer begann das Halbfinale mit einer 180 und führte nach einem 116er Checkout mit 3:2, aber
Taylor holte sich die folgenden fünf Legs zur 7:3 Führung und warf dabei auch ein tolles 164er
Finish zum Einzug ins Finale.
"Phil spielte das beste Spiel des Saison gegen mich und verdiente den Sieg", kommentierte van
Barneveld. " Es ist schwer gegen ihn deinen eigenen Rhythmus zu spielen und er war beeindruckend.
Ich habe wahrscheinlich ein oder zwei entscheidendes Doppel verfehlt, aber es war von Phil ein
fantastisches Spiel. Er war auf mich vorbereitet."
Wade, Champion von 2009, stand zum vierten Mal in den Halbfinalen, gab aber zu, dass er bei seiner
Niederlage gegen van Gerwen von seinen Doppeln enttäuscht war.
"Ich war einfach nicht gut genug und Michael war es - so einfach ist die Geschichte", sagte Wade. "
Er bestrafte mich dafür, dass ich nicht ordentlich genug war und er ist ein herausragender Spieler.
Ich habe zu viele Doppel nicht getroffen und das ist der Bestandteil meines Spiels, der mir meine
Spiele gewinnt und mir auch dieses Mal hätte helfen sollen durchzukommen. Wenn ich meine Doppel so
wie sonst getroffen hätte, wäre ich im Finale gestanden."
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Lawrence Lustig, PDC