
Der erste Tag der PDC Weltmeisterschaft an dem nur eine Abend-Session ausgetragen wurde - begann gleich mit dem ersten deutschen Teilnehmer, Arno Merk, einem
von acht deutschen Spielern, die in diesem Jahr auf der Bühne des Alexandra Palace stehen werden und einem von drei deutschen Debütanten. Arno Merk sicherte
sich seinen Platz im Turnier als Sieger der Super League Germany. Merk ist ein erfahrener Spieler. 2010 war er der deutsche Meister, nahm 2011 an der BDO
Weltmeisterschaft teil und war bis 2016 sowohl in der PDC als auch bei WDF Turnieren unterwegs. Dann legte er eine Pause ein, kam 2023 zurück und spielte
wieder sowohl WDF als auch PDC Turniere - allerdings ohne größere Erfolge.
Möglicherweise half ihm seine Erfahrung bei seinem PDC Weltmeisterschafts-Debüt - er wirkte schon beim Walk-On überhaupt nicht nervös und auch die große Bühne schien ihn nicht zu verunsichern. Das erste Set, dass er und Huybrechts ablieferten, war von der Qualität her noch überschaubar und wurde im Entscheidungsleg von Merk gewonnen. Das Spiel wurde im weiteren Verlauf ein ordentliches Spiel, über einen Durchschnitt von 89 kamen beide Spieler allerdings nicht hinaus. Merk war aber im Gegensatz zu Huybrechts ziemlich sicher auf den Doppeln und scorte auch etwas besser, was ihm das Spiel mit 3:1 gewinnen ließ. Wenigstens ein Highlight gelang Huybrechts - ein 113 Finish im dritten Set.
Das zweite Spiel begann eigentlich ganz verheißungsvoll - sowohl Michael Smith als auch Lisa Ashton spielten ein ansehnliches erstes Set, aber nachdem Ashton einen Set Dart verworfen hatte, ließ sie im weiteren Verlauf stark nach und ihr gelang nicht mehr allzu viel. Smith musste nicht wirklich anstrengen. Sein Durchschnitt von 91.19 reichte vollkommen, um das Spiel mit 3:0 zu gewinnen. Ein bisschen mehr als einen 77 Durchschnitt hatte man sich von Ashton eigentlich schon erhofft, aber sie scheint wirklich mit der Bühne im Alexandra Palace nicht zurechtzukommen. Dabei wurde sie von den Zuschauern so sehr unterstützt.
Im dritten Spiel kam dann Luke Littler auf die Bühne und gewann mit 3:0 gegen Darius Labanauskas, der ihm aber das Leben gehörig schwer machte. Die ersten beiden Sets konnte Littler erst im Entscheidungsleg gewinnen und auch im dritten Set hatte Labanauskas, der sich im Laufe des Spiels steigerte, Chancen. Er verlor wie Ashton mit 0:3, was eigentlich fast nicht anders zu erwarten war, kann aber mit seiner Leistung trotzdem sehr zufrieden sein, er hatte das Spiel auf keinen Fall kampflos aus der Hand gegeben. Littler spielt als erster bei dieser Weltmeisterschaft einen Durchschnitt von über 100. Es war das beste Spiel des ersten Abends.

Das letzte Spiel war ein bisschen merkwürdig. Debütant Jamai van den Herik war extrem nervös, Madars Razma wirkte extrem angespannt. Infolgedessen war es eine ziemlich zähe Angelegenheit, in der der Debütant zunehmend stärker wurde, weil Razma so angespannt war, dass er sehr viele Fehler machte und für seine Verhältnisse auch sehr unsicher auf den Doppeln war. Insgesamt war aber van den Heriks viel zu unbeständig beim Scoren, konnte nur ein Set gewinnen und Razma rettete sich mit viel Erfahrung und sehr erleichtert wirkend über die Ziellinie.
Der erste Abend war kein herausragender Abend gewesen, bis auf das Spiel zwischen Littler und Labanauskas plätscherte er ein bisschen vor sich hin. Die Zuschauer dürften sich aber trotzdem gut unterhalten haben.
Am zweiten Tag gab es eine Nachmittags- und eine Abend-Session und das wird mit wenigen Ausnahmen das Turnier über so bleiben.
Die Nachmittags-Session begann mit de Spiel zwischen dem Niederländer Niels Zonneveld und dem Neuseeländer Haupai Puha. Für Zonneveld war es bereits die fünfte PDC Weltmeisterschaft, für Puha auch schon die dritte. Gefühlt war Puha zwar besser, aber nach dem zweiten Set führte Zonneveld bereits mit 0:2, zu Puhas Problemen mit den Doppeln kam auch noch schlechtes Timing dazu. Im Letzten Set wirkte es so, als hätte der Neuseeländer bereits aufgegeben - er überließ das Feld ohne wirkliche Gegenwehr dem inzwischen deutlich besseren Zonneveld, der letztendlich verdient mit 3:0 gewann.

Im zweiten Spiel kam es zur Nostalgie Begegnung zwischen Ian White und Mervyn King. Es war kein wirklich gutes Spiel. King ließ in den ersten beiden Sets viel zu viele Doppel liegen und geriet mit 0:2 in Rückstand. Danach lief es besser für King, der ständig auf sich einredete. Er erarbeitete sich im dritten Set den Set Gewinn und spielte dann tatsächlich in gutes viertes Set, in dem White einen ersten Matchdart vergab. Im fünften Set waren Kings Doppelprobleme aber wieder da und er ließ auch wieder nach, so dass das Set ziemlich ungefährdet von White zum Sieg gewonnen wurde. Im Spiel tauchte für einen kurzen Augenblick die Ally Pally Wespe im Scheinwerferlicht auf. Nicht ihr letzter Auftritt an diesem Tag.
Danach kam ein Spiel zweier schnellwerfenden Spieler, das noch dazu ziemlich einseitig war und daher auch einschließlich der zwei Pausen keine 30 Minuten dauerte. Chris Landman war Ryan Searle einfach nicht gewachsen und ziemlich chancenlos - erst im zweiten Set konnte er sich zwei Legs holen und eines davon auf Grund eines "Seh-Fehlers" von Searle. Trotzdem gewann Searle das Set, wurde dann aber etwas schwächer, was aber ausreichte um Landman mit 3:0 zu schlagen. Für Landman hat das eine bittere Folge - er hat seine Tour Card verloren.

Zum Abschluss der Nachmittags-Session gab es dann noch Cross gegen Dekker - ein etwas enttäuschendes Spiel, da man Dekker schon deutlich besser gesehen hat. Aber vielleicht war die Nervosität beim Debütanten sehr groß, auf jeden Fall kam er schwer ins Spiel und wenn auch Cross kein herausragendes Spiel ablieferte, hatte er doch keine allzu großen Probleme mit 3:0 gewinnen. Und nach dem Motto, das Beste kommt zum Schluss beendete er das Spiel und die Nachmittags-Session mit dem ersten 170 Finish der Weltmeisterschaft.
Vor dem Fotografen Podest lag eine tote Wespe.
Nach dieser abwechslungsreichen Nachmittags-Session ging es am Abend mit toller Stimmung unter den Zuschauern in die Abend-Session.
Im ersten Spiel trafen der als Nummer 12 gesetzte Ross Smith und der schwedische Debütant Andreas Harrysson aufeinander. Harrysson gewann die ersten beiden Legs, weil Smith seine Doppel nicht traf, dann waren aber Smith Doppel auch auf der Bühne angekommen und er sicherte sich das erste Set. Im zweiten Set lag wieder Harrysson vorne und wieder glich Smith aus, aber dieses Mal gewann Harrysson das Entscheidungsleg und hatte die Halle endgültig hinter sich. Set drei ging an Smith obwohl Harrysson ein 146 Finish warf. Vielleicht half es ihm, dass er die ganze Zeit von einer Wespe auf seinem Shirt begleitet wurde - es gab also mindestens zwei davon. Harrysson gab sich aber nicht so leicht geschlagen und gewann das vierte Set mit 3:2. Smith vergab im Set einige Matchdarts Im Entscheidungsset startete Smith einen erfolglosen Comeback Versuch - Harrysson ließ sich nicht mehr aufhalten und gewann das Spiel denkbar im entscheidenden Leg. Smith ist der erste gesetzte Spieler, der ausgeschieden ist.

Als nächstes stand Ricky Evans Walk-On an, der auch in diesem Jahr nicht enttäuschte. Aber auch das anschliessende Spiel war nicht schlecht! Angefeuert von seinem eigenen Walk-on gewann Evans das erste Set im Schnelldurchgang und Leung konnte nur ein Leg gewinnen. Im zweiten Set lief es für Leung etwas besser und das Set ging ebenso wie das dritte Set ins Entscheidungsleg. Das dritte Set war Leungs bestes Set, aber Evans behielt die Nerven Set und sicherte sich mit einem 84 Finish den Sieg.
Das folgende Spiel konnte Gian van Venn zwar mit 3:1 gegen Cristo Reyes gewinnen, er geriet aber gegen den Spanier doch ziemlich unter Druck. In den ersten beiden Sets dominierte van Veen noch, aber Reyes fand immer besser ins Spiel. Das dritte Set war dann ein starkes Set von Reyes - der Spanier war wieder auf der Bühne des Alexandra Palace angekommen und sicherte es sich mit 3:1, nachdem er das erste Leg mit einem 167 Finish gewonnen hatte. Das vierte und letzte Set ging bis ins Entscheidungsleg, in dem van Veen aber als erster auf einem Finish stand und seine 43 Punkte Rest sicher ausmachte. Reyes wird im Januar in der Q-School versuchen, sich seine Tour Card zurückzuholen.

Vor dem letzten Spiel lag eine weitere tote Wespe dieses Mal auf dem Fotografen Podest.
Zum Abschluss des zweiten Tages spielte noch Damon Heta gegen Steve Lennon was nicht nur auf dem Papier wie eine klare Sache aussah. Die ersten beiden Sets sicherte sich Heta problemlos und gab lediglich im zweiten Set ein Leg ab. Dann aber kam das dritte Set und Heta ließ ein bisschen nach. Lennon reagierte darauf und schnappte sich das Set im Entscheidungsleg, nachdem Heta seine 40 Punkte Rest nicht hatte ausmachen können. Im letzten Set war Heta wieder konzentriert und Lennon hatte keine Chance mehr - dafür war Heta auch einfach zu sicher auf seinen Doppeln. Auch Lennon wird wohl seine Tour Card verlieren.
Damit waren schon die ersten beiden Turnier Tage vorbei. Das Thema "Wespe" ist noch nicht zu Ende...