Ja, tatsächlich, im letzten Jahr war es ihnen nicht mehr gelungen, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren, weil sie im Ranking so abgesackt waren und ihre Tour Card Ende 2024 verloren hatten.
Beide konnten sie auch in der Qualifying School 2025 nicht zurückholen.
In diesem Jahr qualifizierte sich Mervyn King über die Challenge Tour und Simon Whitlock über die australische ANZ Premier League.

King konnte auf der Challenge Tour ein Turnier gewinnen und stand zwei Mal im Finale, rückte immer wieder einmal auf der Pro Tour nach und konnte sich bei
einem Players Championship bis in die Viertelfinale spielen - er hat das Dart spielen also weder an den Nagel gehängt noch verlernt.
Whitlock gewann die ANZ Premier League - eine neu eingeführte Turnierserie über acht Spieltage in Australien und Neuseeland - auch eine beeindruckende
Leistung.
King kann sich gegen Ian White in der ersten Runde durchaus Chancen ausrechnen und ganz chancenlos könnte er in Runde zwei gegen Rob Cross oder Cor
Dekker auch nicht sein. Für Whitlock könnte es schon in Runde 1 gegen Connor Scutt eng werden, Scutt ist kein angenehmer Gegner. In Runde zwei würde
dann wohl Gary Anderson auf ihn warten.
Whitlock hat bereits angekündigt, dass er im Januar nicht an der Qualifying School teilnehmen wird. King hingegen hüllt sich in Schweigen.
Ebenfalls zurück bei der Weltmeisterschaft ist die ehemalige deutsche Nummer 1 Max Hopp, die bei der PDC Weltmeisterschaft 2013 ihren ersten
Auftritt auf der Bühne des Alexandra Palace hatte und danach auch 2014, 2015, 2016, 2017, 2019, 2020 und 2021. 2022 musste Hopp wegen mangelnder Ergebnisse
seine Tour Card zurückgeben und konnte sie sich erst in der Qualifying School 2025 zurückholen. Seine Ergebnisse 2025 reichten aus, um sich über den
Pro Tour Order of Merit zu qualifizieren. Hopp galt einst als große Hoffnung des deutschen Dartsports, zwei Mal erreichte er bei der PDC Weltmeisterschaft
die dritte Runde, bei den UK Open ging es 2019 und 2021 bis in Runde 5. Bei der European Championship stand er 2018 in den Halbfinalen und zusammen mit
Gabriel Clemens 2020 auch in den Halbfinalen des PDC World Cup. 2015 gewann er die PDC Youth World Championship (gegen Nathan Aspinall) - als vor Luke
Littler jüngster Spieler überhaupt.
2018 gelang ihm als erstem deutschen Spieler der Sieg bei einem European Tour Turnier - den German Darts Open. 2019 erhielt Hopp von der PDC
für seine Leistungen im Jahr zuvor die Auszeichnung Junger Spieler des Jahres. 2020 stand er bereits auf Platz 23 des PDC Order of Merit,
danach wurden seine Leistungen immer schlechter bis hin zum Verlust der Tour Card. 2025 kehrte er zwar auf die Pro Tour zurück, aber richtig
angekommen ist er noch nicht und auch wirkliche Erfolge lassen auf sich warten. Immerhin wird er nach ein paar Jahren Pause wieder auf der
Bühne des Alexandra Palace stehen, wo er am 15. Dezember in der Abend-Session auf Martin Lukeman treffen wird. Da Lukeman momentan ziemlich
weit von seiner Bestform entfernt ist, hat Hopp eine Chance weiterzukommen. In der zweiten Runde würde Luke Woodhouse oder Boris Krcmar auf ihn warten.
Völlig überraschend ist aber auch noch ein anderer Spieler wieder aufgetaucht - der Spanier Cristo Reyes, der über die Corona Jahre vollkommen abgetaucht
war. Ryes hatte von 2015 bis 2021 ein Tour Card und konnte sich sieben Mal für die PDC Weltmeisterschaft qualifizieren. Gleich beim ersten Auftritt im
Alexandra Palace - er hatte sich über den Iberian Qualifier seinen Platz in der Weltmeisterschaft gesichert - spielte er sich von der Vorrunde bis in die
dritte Runde und schlug auf dem Weg dorthin Christian Perez, Wes Newton und Kevin Painter, bevor er an Gary Anderson scheiterte. Er war der erste Spanier,
der es bei einer PDC Weltmeisterschaft bis in die dritte Runde schaffte. Bei seiner ersten European Championship schlug er Max Hop mit 6:2 und einem
Durchschnitt von 100.69. Auch 2019 erreichte Ryes noch einmal die dritte Runde der PDC Weltmeisterschaft.
Insgesamt war Reyes in den Jahren vor Corona nicht mehr so starkgewesen und als Corona ausbrach, spielte er kein einziges PDC Turnier mehr.
So musste er seine Tour Card Ende 2021 wieder zurückgeben und verschwand nach der Qualifying School 2022 und ein paar anschließenden Challenge
Tour Events von der Bildfläche. Jetzt ist er genauso überraschend wieder aufgetaucht, wie er verschwunden war. Seine Leistungen beim Qualifier
waren überzeugend und er sicherte sich zusammen mit Toni Alcinas, Ricardo Perez und Jesus Noguera auch gleich noch einen Platz in der Qualifying
School 2026. Reyes könnte also einen neuen Versuch starten, auf den PDC Circuit zurückzukehren.
Reyes wird am zweiten Tag der Weltmeisterschaft in der Abend-Session gegen Gian van Veen spielen. Wenn er wirklich wieder an alte Leistungen anknüpfen kann,
wird es kein Vergnügen für van Veen, aber möglicherweise ein sehenswertes Spiel für die Zuschauer. In der zweiten Runde wird der Sieger des Spiels entweder
gegen Alan Soutar oder gegen Teemu Harju spielen. Das dürfte dann die einfachere Aufgabe werden...