World Matchplay 2023

Dreißig Jahre World Matchplay - 1
Neben der PDC Weltmeisterschaft ist das World Matchplay das PDC Turnier, das auf die längste Geschichte zurückblicken kann. In diesem Jahr wird es bereits zum 30. Mal ausgetragen. Was das World Matchplay allerdings von den anderen PDC Turnieren unterscheidet ist nicht nur die lange Laufzeit - im Gegensatz zu den anderen Turnieren haben sich im Laufe all der Jahre weder der Austragungsort noch der Termin noch das Format oder die Teilnehmerzahl des Turniers wesentlich verändert. Eine Ausnahme gab es allerdings - während der Corona Jahre wurde das Turnier zwei Mal hinter verschlossenen Türen in der Marshall Arena in Milton Keynes ausgetragen.
Das Format wurde ein kleines bisschen modifiziert- während früher der Sieger immer zwei Legs Vorsprung haben musste ganz gleich in welcher Runde, wodurch manche Spiele eine epische Länge erreichten, gibt man den Spielern seit 2013 nach der "regulären" Spielzeit lediglich nur noch fünf Legs Zeit, um die zwei Legs Vorsprung herauszuspielen. Wenn das nicht gelingt, geht das Spiel in ein alles entscheidendes Sudden Death Leg.

2022 gab es noch eine Erweiterung des Turniers - es wurde ein World Matchplay der Frauen eingeführt, für das sich acht Frauen über den Women's Series Order of Merit qualifizieren können.

Seit 1994 schaut also die Dart Welt im Juli nach Blackpool in den Empress Ballroom der Winter Gardens, in dem 32 Spieler meist schwitzend auf der Bühne stehen, da es in dem historischen Gebäude keine Klima Anlage gibt und man auch wegen des Denkmalschutzes keine Klima Anlage eingebaut werden darf. Trotzdem wirken viele der Spieler bei diesem Turnier irgendwie entspannter, fast ein bisschen in Urlaubsstimmung. Da schlägt es sich wohl nieder, dass Blackpool viele Jahre lang eines der beliebtesten Seebäder in England war. Die ganz große Zeit Blackpools ist aber vorüber, heute ist der Ort eine der ärmsten Städte Englands und auf Grund der Wasserverschmutzung ist es in manchen Jahren auch besser, nicht im Meer zu schwimmen, aber immer noch ist Blackpool ein typisches englisches Seebad mit Seebrücke (sogar drei von der Sorte), überwiegend harmlosen Spielhallen, Attraktionen und einem reichhaltigen Unterhaltungsangebot zu dem auch das World Matchplay gehört.

Wenn man sich die Teilnehmerliste von 1994 anschaut, fällt auf, dass - wie auch in den folgenden Jahren - ungewöhnlich viele der Teilnehmer aus Nordamerika kamen. Sie waren von der PDC eingeladen worden. Damals gab es noch nicht so viele starke europäische Spieler, der Dartsport war weder so bekannt noch so weit verbreitet wie heute. In Nordamerika dagegen ging gerade so etwas wie die Blütezeit des Sports zu Ende. Man kannte sich von internationalen Turnieren und auch von England gegen die USA Wettkämpfen. Und so kam es, dass 1994 zehn US-Amerikaner, zwei Schotten, ein Spieler aus Singapur, ein Ire und achtzehn Engländer beim allerersten World Matchplay ans Oche traten. Die Engländer gingen als Favoriten ins Turnier - schließlich war alles vertreten, was damals Rang und Namen hatte: Dennis Priestley, Eric Bristow, John Lowe, Bob Anderson, Keith Deller, Jocky Wilson, Phil Taylor um nur die bekanntesten herauszugreifen. Am Ende war es dann aber keiner der Engländer, der das Turnier gewinnen konnte, sondern der Amerikaner Larry Butler, der sich im Finale mit 16:12 gegen Dennis Priestley durchsetzte. 1994 gab es auch noch ein Spiel um den dritten Platz das von Rod Harrington gewonnen wurde, der später das Turnier zwei Mal gewinnen sollte.

Während Priestley sich vor ein paar Jahren nach einer Krebserkrankung und aus Altersgründen zur Ruhe setzte, ist Larry Butler immer noch auf Turnieren unterwegs. Außer ihm sind mit Jim Widmayer und Paul Lim nur noch zwei Teilnehmer des ersten World Matchplays immer noch aktiv.

Schon im nächsten Jahr waren nicht mehr so viele Nordamerikaner dabei, aber Butler kam genauso wieder wie Steve Brown (der amerikanische), Gerald Verrier und Dave Kelly. Dazu kam noch der Kanadier Gary Mawson. Dieses Mal trafen Priestley und Butler bereits im Viertelfinale aufeinander und Priestley konnte gewinnen. Er spielte sich wieder ins Finale, verlor aber dieses Mal gegen Phil Taylor.Ebenfalls wieder unter den Teilnehmer war Paul Lim, der allerdings nicht mehr für Singapur, sondern für Amerika antrat.

Priestley stand auch 1996 wieder im Finale des Turniers und verlor zum dritten Mal. Dieses Mal schlug ihn Peter Evison mit 16:14.
Priestley qualifizierte sich bis 2010 jedes Jahr fürs World Matchplay, erreichte aber nie wieder so gute Platzierungen. 2010 verlor er in der ersten Runde gegen Vincent van der Voort.

Auch 1997 waren wieder viele Nordamerikaner unter den Teilnehmern - neben Steve Brown, Sean Downs, Gerald Verrier, Paul Lim und Gary Mawson gab Gerome Verdano sein Debüt. Daneben qualifizierte sich John Part zum ersten Mal für dieses Turnier, verlor aber bereits in der nur in diesem Jahr ausgetragenen Vorrunde gegen den Schotten Drew O'Neill. Larry Butler hatte sich ebenfalls qualifiziert, erschien aber nicht genauso wenig wie Raymond van Barneveld , der damals noch bei der BDO spielte, ebenfalls qualifiziert war, aber wie Butler nicht auftauchte.

1998 gingen Steve Brown und John Part als gesetzte Spieler ins Turnier. Brown verlor in Runde 2 gegen Bob Anderson. Part bereits in der ersten Runde gegen Chris Mason, der in Runde 2 auch noch Gerald Verrier ausschaltete. Ebenfalls dabei waren auch wieder Gary Mawson und Paul Lim, der in diesem Jahr aber wieder für Singapur unterwegs war.

1999 wurde Nordamerika durch Part, Mawson, Brown, Verrier, dem Kanadier Scott Cummings und Dan Lauby Senior vertreten. Part war wieder gesetzt und verlor wieder in Runde 1 und wieder gegen Chris Mason, der dieses Mal in der zweiten Runde Steve Brown aus dem Turnier warf. Auch Mawson stand in Runde zwei und verlor dort gegen Dennis Priestley.


Es war das letzte Jahr, in dem die Spieler aus Nordamerika die zweitstärkste Teilnehmergruppe beim World Matchplay stellten. 2000 kamen nur noch Gary Mawson und John Part. 2001 qualifizierte sich nur John Part. 2002 und 2003 gesellte sich noch einmal Steve Brown zu Part, der sich bis 2009 für jedes World Matchplay qualifizierte und danach auch noch 2011 und 2013 im Teilnehmerfeld stand. 2002 und 2005 spielte er sich bis ins Finale und 2004 in die Halbfinale des Turniers. 2011 warf er einen der nicht allzu vielen Neun-Darter, die es bei diesem Turnier bisher gab. Er war damit neben Butler der erfolgreichste Nordamerikaner bei diesem Turnier.

Bisher ist es keinem weiteren Nordamerikaner gelungen, sich für das Turnier zu qualifizieren.











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