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Williams schockt van Gerwen und zieht in Halbfinale ein

Scott Williams schockte an einem erinnerungswürdigen Tag bei der Weltmeisterschaft Michael van Gerwen, auch Luke Humphries, Luke Littler und Rob Cross zogen in die Halbfinale ein.

Am ersten Tag des Turniers im Neuen Jahr fanden in London vier spannende Viertelfinale statt und van Gerwens Weg in Richtung auf einen vierten Weltmeistertitel wurde von Scott Williams abrupt beendet. Der 33-Jährige sorgte mit seinem 5:3 Sieg für eine faustdicke Überraschung und bestrafte den Niederländer für 27 verworfene Darts auf die Doppel. Damit ist der Ausgang der Weltmeisterschaft in diesem Jahr weit offen.
Der nicht zu bändigende Engländer bestrafte van Gerwen für seinen schwachen Start ins Spiel und holte sich alle drei Legs des ersten Sets. Van Gerwen konnte mit Hilfe von zwei 11-Dartern ausgleichen und hatte dann in einem durchwachsenen dritten Set die Nase vorne. Aber Williams gewann die nächsten sechs Legs in folge und übernahm wieder das Kommando. Im sechsten Set konnte der Niederländer noch einmal ausgleichen, aber Williams ließ nicht nach und holte sich sechs der folgenden acht Legs zum Sieg.

"Das kann man mit Worten gar nicht beschreiben," gab Williams zu, der einen Durchschnitt von über 96 spielte und zwölf Maxima warf. "Michael ist der beste Spieler unserer Generation, ihn auf der Bühne zu schlagen ist verrückt. Das war nicht der Michael van Gerwen, den wir in den letzten drei Spielen gesehen hatten. Ich habe gespürt, dass er heute Abend nicht ganz auf dem Posten war. Sobald die Zuschauer mit im Boot waren habe ich dann später im Spiel meine Darts gespielt und ich bin so glücklich, dass ich morgen dabei bin. Egal wie es läuft, ich werde es genießen."

Williams Belohnung ist ein Halbfinalspiel gegen die Nummer der der Welt Luke Humphries, der mit seinem 103.50 Durchschnitt den Halbfinalisten von 2021 Dave Chisnall mit 5:1 nieder machte.
Humphries hatte sich gegen Ricardo Pietreczko und Joe Cullen gerade noch so vor einer Niederlage bewahrt und war unter die Letzten Acht eingezogen, aber Chisnall fegte er beiseite und kann weiter darauf hoffen, sich die Sid Waddell Trophy zu holen.
Die beiden Spieler teilten sich die ersten beiden Sets, aber bald übernahm Humphries die Kontrolle, warf 12 Maxima und drei Finishs von über 100 Punkten - darunter auch ein 121 und ein 117 Finish mit denen er Sets gewann - mit denen er seine prächtige Vorstellung krönte.

"Ich stand bei diesem Turnier schon drei Mal in den Viertelfinalen, also wollte ich heute Abend unbedingt einen Schritt weiter gehen," kommentierte Humphries, der mit einem Sieg über Williams die neue Nummer 1 der Welt würde. "Es war sehr wichtig für mein Selbstvertrauen heute Abend eine tolle Vorstellung anzuliefern und dass ich so spielen konnte, hilft mir jetzt daran zu glauben, dass ich gewinnen kann. Die Auslosung ist jetzt vollkommen offen und es ist für alle vier von uns eine große Chance. Das ist aufregend! Wenn ich so spiele, wie ich das heute Abend getan habe, dann habe ich eine guten Chance Weltmeister zu werden."

Am Nachmittag hatte der 16-jährige Luke Littler seinen Run mit einem vernichtenden 5:1 Sieg über Brendan Dolan fortgesetzt, hatte erneut einen Durchschnitt von über 100 gespielt und war in die Halbfinale eingezogen.
Der World Youth Champion geriet im ersten Set mit 0:2 in Rückstand. Er reagierte mit einem 11, einem 12 und einem 14- Darter zum Set Gewinn, hatte in Set 2 einen durchschnitt von 121 und baute damit seine Führung aus. Auch das dritte und vierte Set fielen an Littler zur 4:0 Führung und auch wenn Dolan sich mit einem 118 sein erstes Set sichern konnte, fand Littler darauf mit einem 140 Checkout die entsprechende Antwort und holt sich alle drei Legs des sechsten Sets.

"Das ist unglaublich. Ich habe nie daran gedacht, dass ich bei meinem Debüt bis in die Halbfinale kommen könnte," meinte Littler, der am ende einen Durchschnitt von 101.93 hatte und drei Finishs über 100 Punkte warf. "Brendan hat wirklich gut gespielt um Gezzy und Gary zu schlagen, aber er war trotzdem nur ein weiterer Gegner, der mir im Weg stand und es gelang mir, ihn beiseite zu fegen. Jetzt fange ich wirklich an zu träumen. Ich bin nur zwei Spiele entfernt, also denke ich wirklich daran, dass ich mir die Trophäe hole. Auf Grund meiner bisherigen Leistungen glaube ich schon, dass man etwas Besonderes tun muss, um mich aufzuhalten, aber es hängt davon ab, welcher Rob Cross und welcher Luke Littler morgen auftauchen werden."

Rob Cross gelang gegen Chris Dobey ein wunderbares Comeback von einem 0:4 Rückstand. Er ist der erste Spieler, der in der Geschichte der Weltmeisterschaft in den Viertelfinalen einen vier Set Rückstand wieder wettmachen konnte.
Der Champion von 2018 stand nach Dobeys tollem Start ins Spiel bereits kurz vor der Niederlage. Dobey hatte unter anderem im vierten Set ein sensationelles 161 Checkout geworfen. Cross konnte sich sechs der folgenden acht Legs sichern und begann damit sein Comeback. Im siebten Set überstand er einen Matchdart und konnte danach zum 4:4 ausgleichen. Mit Checkouts von 117 und 130 stieg er ins entscheidende Set ein. Das umkämpfte Set ging in einem dramatischen Finale bis in den Tie-Break und nachdem Dobey im achten Leg seine 71 Punkte zum Ausgleich nicht ausmachen konnte, gelang Cross ein 70 finish zum Sieg.

"Ich kann das nicht in Worte fassen," gab Cross zu, der einen Durchschnitt von 100.70 spielte und 17 Maxima von Dobey abwehrte um zu überleben. "Ganz realistisch dachte ich, als ich 0:4 hinten lag, dass es vorbei sei, was für mich ganz ungewöhnlich ist. Chris kam zu Beginn viel besser zurecht als ich, er ist ein unglaublicher Spieler. Ich gebe mich nie geschlagen, ganz egal gegen wen auf der Welt ich spiele. Als ich näher an Chris heran kam dachte ich "jetzt läuft es", weil ich wusste meine beste Leistung in diesem Spiel würde noch kommen. Ich muss mich verbessern und viel schneller ins Spiel kommen um das Turnier zu gewinnen, aber ich glaube daran, dass ich es gewinnen kann.2

Cross und Littler werden im ersten Halbfinale am Dienstag aufeinandertreffen, danach wird Humphries gegen Williams spielen.

Statistik - Viertelfinale, Nachmittag

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