International Darts Open - Bericht Finaltag
Toller Schindler holt sich in Riesa ersten PDC Titel
Martin Schindler begeisterte auf heimatlichem Boden in Riesa die Zuschauer und beendete Gerwyn Price Dominanz bei den International Darts Open.
Schindler, der von den Zuschauern angefeuert wurde, verhinderte, dass Price sich seinen fünften International Darts Open Titel holen konnte. Mit einer überzeugenden Vorstellung holte er sich einen 8:5 Sieg und ist jetzt der dritte deutsche Spieler, der sich einen PDC Titel sichern konnte.
Der 27-Jährige, der vor zehn Jahren bei der European Tour noch als Ordner unterwegs war, wurde von seinen Emotionen überwältigt. Er ist jetzt die neue deutsche Nummer 1.
In der ersten Runde hatte er sich ohne Probleme gegen seinen Landsmann Jan Dückers durchgesetzt. In der zweiten Runde schlug er Joe Cullen mit 6:3 und spielte dabei einen Durchschnitt von 105. Am Finaltag besiegte er die Niederländer Richard Veenstra und Danny Noppert und traf dann in den Halbfinalen auf Chris Dobey, der mit 3:7 gegen ihn unterging.
Im Finale traf er auf Gerwyn Price, der auf der Jagd nach seinem fünften International Darts Open Sieg war. Er konnte den Titel 2018, 2019, 2022 und 2023 gewinnen. Price dominierte zu Beginn, begann mit sechs perfekten Darts und einem 11-Darter gegen den Wurf und ging mit 2:0 in Führung. Schindler antwortete, sicherte sich die nächsten drei Legs und übernahm die Führung, die in der Folge wieder zu Price wechselte, der 4:3 führte. Wieder konnte Schindler zurückschlagen und nach einem 80 und einem 120 Finish die Führung zurückholen. Im schwachen nächsten Leg konnte er sie mit einer Doppel 2 ausbauen und dann mit einem 10-Darter weiter davonziehen. Price konnte ihn mit einem 12-Darter nur kurz aufhalten. Mit einem 48 Checkout sicherte sich Schindler im nächsten Leg Sieg und Titel.
"Meine Knie zittern gerade," meinte eine zu Tränen gerührter Schindler, der mit dem Sieg im Ranking auf den 22. Platz aufsteigt. "Es ist einfach verrückt. Ich spiele seit sieben oder acht Jahren jetzt auf dieser Tour. Das war eine lange Reise und jetzt stehe ich hier mit einer dieser wunderschönen Trophäen. Vor zehn Jahren hätte ich davon noch nicht einmal zu träumen gewagt, aber ich habe sehr hart dafür gearbeitet, ich habe so viel investiert und jetzt, in diesem Augenblick bin ich vielleicht der glücklichste Mann auf der Welt. Ich möchte einer der besten Dartspieler der Welt werden und ich glaube, wenn du auf der European Tour einen Titel gewinnst, gehörst du mit zu den Besten. Mein Hauptziel war es, mein Ranking für das World Matchplay und den World Grand Prix zu verbessern und das lief genau nach Plan. Darüber bin ich sehr glücklich und ich bin auch sehr glücklich darüber, dass ich die Trophäe gewonnen habe."
Price hatte vor diesem Wochenende 20 seiner 21 Spiele bei diesem Event gewinnen können und er setzte diesen Run auch in Riesa weiter fort - er holte sich die 12 000 Pfund für den Finalisten.
In der zweiten Runde gewann er gegen den hartnäckigen Brendan Dolan bevor er in Runde drei Ricardo Pietreczko abservierte und dabei mit einem 115.74 Durchschnitt einen neuen Turnierrekord aufstellte. Danach kämpfte er sich gegen Ross Smith unter den letzten 8 von einem 2:5 Rückstand zum Sieg und warf dabei ein 161 Finish. In den Halbfinalen holte er sich einen harterkämpften Sieg über Stephen Bunting.
"Ich bin ein bisschen von mir enttäuscht," kommentierte Price, der zum zehnten Mal in einem European Tour Finale stand. "Ich glaube, dass ich dieses Spiel hätte gewinnen müssen, aber Respekt vor Martin, er ist ein fantastischer Spieler und er hat hier gut gespielt."
Bunting schlug unter den letzten 16 Luke Humphries nachdem er zunächst 2:4 hinten lag und wehrte in den Viertelfinalen einen Matchdart von Ritchie Edhouse ab.
Auch Chris Dobey zeigte sich wieder in guter Form und spielte sich bis in die Halbfinale. In der zweiten Runde spielte er gegen Krzysztof Ratajski einen 111.19 Durchschnitt. Dann schlug er in runde 3 am Sonntag Gabriel Clemens mit 6:0 und unter den letzten Acht Ryan Searle 6:2 mit einem 104 Durchschnitt.
Searle seinerseits hatte auf dem Weg in die Viertelfinale sowohl Daryl Gurney als auch Damon Heta im Entscheidungsleg geschlagen während Edhouse die Premier League Spieler Michael Smith und Rob Cross aus dem Weg räumte.
Noppert erreichte die Viertelfinale mit einem Sieg über Nathan Aspinall während sich Ross Smith mit einem Comeback Sieg gegen Cameron Menzies in die letzten Acht spielte.
Die European Tour wird vom 19. - 21. April mit dem European Darts Grand Prix in Sindelfingen fortgesetzt.