Herausragender van Veen gewinnt European Championship
Gian van Veen zeigte eine sensationelle Vorstellung und schlug die Nummer 1 der Welt Luke Humphries. Er feierte den Sieg in Dortmund.
Der Niederländer konnte in den letzten zwei Jahren einen tollen Fortschritt verzeichnen und bei diesem Turnier konnte er mit seinem ersten TV Ranking Titel seinen Durchbruch feiern. Humphries hatte sich zu Beginn auch Dank eines schwachen Starts von van Veen ins Finale eine 4:1 Führung gesichert, aber nach der ersten Pause war van Veen im Spiel, gewann vier der nächsten fünf Legs in 13, 10, 12 und 13 Darts und glich aus. Dabei warf er auch ein glänzender 160 Checkout. Nach Finishs von 121 und 91 führte er mit 8:6. Es folgte noch ein 112 Finish des Niederländers zur 9:7 Führung, bevor sich Humphries mit zwei Leggewinnen in Folge auf 9:10 herankam. Humphries erzwang ein Entscheidungsleg mit einem 85 Bullseye Finish nachdem er zwei Matchdarts seines Gegners überstanden hatte. Im Entscheidungsleg verwarf Humphries einen Matchdart und dieses Mal nutze van Veen seine Chance und sicherte sich mit einem 100 Checkout Sieg und Titel.

"Das ist ein phänomenales Gefühl," meinte van Veen, der sich die 100 000 Pfund Preisgeld für den Sieger holte und auf den 7. Platz des PDC World Rankings aufrückte. "Als ich das 100 Finish für den 11:9 Sieg nicht traf und Luke seine 85 Punkte auf dem Bullseye ausmachte, dachte ich schon es wäre vorbei. Das ich dann mit dem gleichen 100 Checkout gewinnen konnte ist toll. Ich werde diesen Augenblick nie vergessen und es ist unglaublich, dass ich meinen ersten Major Titel in Deutschland gewinnen konnte. Was für ein Abend! Ich weiß, dass Luke am Boden zerstört ist, weil er das Finale verloren hat, aber die Fairness, die er mir gegenüber gezeigt hat - deshalb ist er die Nummer 1 der Welt. Er ist eine außerordentliche Persönlichkeit."
Van Veen hatte sich seinen Platz im Finaltag mit Siegen über Damon Heta und Ryan Searle gebucht und er begann den Sonntag mit einem überzeugenden 10:5 Sieg über Ryan Searle. Mit einem Durchschnitt von 101 zog er in sein zweites TV Ranking Halbfinale ein - vor zwei Jahren hatte er bei der European Championship ebenfalls im Halbfinale gestanden - und betrat dann mit einem dramatischen Comeback Sieg über seinen Landsmann Michael van Gerwen neuen Boden. Obwohl ihm eine Verletzung an seiner Wurfhand - er hatte sich bei seinem Sieg über Joyce am Grip seines Darts in Daumen und Zeigefinger geschnitten - gelang es van Veen einen 7:8 Rückstand gegen van Gerwen zu drehen.

Humphries, der auch beim World Grand Prix Anfang des Monats im Finale stand, spielte während des Wochenendes in Dortmund hervorragend und er war nach dem Spiel voller Lob für den nicht zu stoppenden van Veen.
"Die Art und Weise in der Gian während der zweiten und dritten Session spielte, war unglaubliche," gab der Weltmeister von 2023/24 zu, der 60 000 Pfund Preisgeld kassierte. "Mir war klar, dass dieser Titel auf ihn wartete. Er ist ein unglaublicher Spieler, auf jeden Fall für die Premier League geeignet und ich bin wirklich stolz auf ihn. Es ist nicht leicht für mich, das zu akzeptieren, ich bin am Boden zerstört, aber ich akzeptiere diese Niederlage - es war einfach nicht mein Abend."
Auch wenn Humphries sich nicht seinen ersten European Championship Titel holen konnte, festigt sein Finaleinzug doch seine Position als Nummer 1 der Welt - eine Position, die an diesem Wochenende ernsthaft gefährdet war. Der 3ß-Jährige bucht seinen Platz im Finaltag mit eindrucksvollen Siegen über Krzysztof Ratajski und Cameron Menzies, hatte gegen die polnische Nummer 1 einen Durchschnitt von 110 und setzte sich gegen Menzies knapp im Entscheidungsleg durch. In den Viertelfinalen fegte er James Wade von der Bühne und schlug anschließend in den Halbfinalen in einem schlingernden Spiel Danny Noppert mit 11:8.
Noppert stand zum dritten Mal in Folge in den Halbfinalen der European Championship nachdem er wie im letzten Jahr in den Viertelfinalen die deutsche Nummer 2 Ricardo Pietreczko geschlagen hatte.
Van Gerwen konnte sein Viertelfinale gegen Daryl Gurney mit 10:7 gewinnen bevor er im rein niederländischen Halbfinale gegen van Veen verlor.